Datum: 26. JUN 25 - GUT ZU WISSEN
Fettleibigkeit beginnt im Kopf
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum einige Menschen ständig über Essen nachdenken, während andere fast vergessen zu essen?

Warum können manche nur ein Stück Kuchen essen und aufhören, während andere nicht aufhören können, bis der Teller leer ist? Lassen Sie sich beruhigen – Sie sind nicht allein und es ist nicht alles Ihre Schuld. Immer mehr Studien zeigen, dass Fettleibigkeit nicht nur auf dem Teller beginnt, sondern in unserem Gehirn. Ja, Sie haben richtig gelesen – im Gehirn!

Wenn Insulin den Kompass verliert

Lassen Sie uns mit dem Hormon beginnen, das Insulin genannt wird. Sein Name ist vor allem Menschen mit Diabetes bekannt, aber tatsächlich ist es für uns alle wichtig. Insulin hilft unserem Körper, den Zucker, den wir konsumieren, in den Zellen zu speichern. So erhalten wir Energie. Wenn der Körper jedoch nicht mehr richtig auf Insulin reagiert – was als Insulinresistenz bezeichnet wird – beginnt der Zucker im Blut zu verbleiben, und wir werden dicker, fühlen uns müde und der Teufelskreis der Probleme beginnt langsam.

Fachleute der Klinik in der deutschen Stadt Tübingen haben festgestellt, dass sich bereits nach ein paar Tagen mit verarbeiteten Lebensmitteln verwöhnen das Gehirn stark verändert. Um es klarer auszudrücken – verarbeitete Lebensmittel sind alles, was aus Schachteln, Beuteln, Plastik kommt: Chips, Würste, Fertiggerichte, Kekse, Getränke mit künstlichen Süßstoffen... Also alles, was mehr als fünf Zutaten hat, wobei die meisten davon keine echten Lebensmittel sind.

Forscher teilten 29 gesunde Männer in zwei Gruppen. Eine Gruppe aß normal, die andere konsumierte fünf Tage lang neben den regulären Mahlzeiten zusätzliche 1500 Kalorien an verarbeiteten Lebensmitteln. Das entspricht ungefähr einem großen Big Mac Menü mit süßem Getränk pro Tag. Fünf Tage in Folge.

Das Ergebnis? Schon nach diesen wenigen Tagen begannen die Gehirne dieser Menschen empfindlicher auf Insulin zu reagieren. Und das ist kein Scherz. Unter normalen Bedingungen hilft Insulin im Gehirn dabei, den Hunger zu unterdrücken. Das bedeutet, dass das Gehirn erkennt, dass wir satt sind, und aufhören zu essen. Wenn jedoch das Gehirn dieses Signal nicht mehr richtig wahrnimmt, passiert das nicht. Und wir essen weiter, auch wenn wir bereits satt sind.

Warum ist das auch für Sie wichtig?

Man hört oft: Iss einfach weniger und beweg dich mehr! Aber das ist nicht immer so einfach. Wenn Ihr Gehirn nicht mehr weiß, wie es Sättigung erkennen soll, stecken Sie in einem körperlichen Kampf fest, den es sehr schwer zu gewinnen ist. Und das Beunruhigende an dieser Studie ist, dass die Veränderungen im Gehirn noch eine Woche nach der Rückkehr der Teilnehmer zu einer gesunden Ernährung bestehen blieben.

Das bedeutet, dass jeder unserer Ausflüge in die Ernährungswildnis Spuren hinterlässt. Nicht nur auf der Waage, sondern auch im Gehirn. Noch schlimmer ist, dass ähnliche Vorgänge bisher nur bei Menschen bekannt waren, die lange Zeit übergewichtig waren. Jetzt wissen wir, dass die Hirnmechanismen bereits nach einigen Tagen ungesunder Ernährung Schaden nehmen können.

Eine augenöffnende Statistik

Laut der Weltgesundheitsorganisation hat bereits über 1 Milliarde Menschen weltweit Übergewicht, davon 650 Millionen fettleibig. Dies ist kein persönliches Problem mehr, sondern eine globale Krise. In Europa sollen laut Daten der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) 60 % der Erwachsenen übergewichtig sein, in einigen Ländern wie Ungarn, der Türkei und dem Vereinigten Königreich sollen die Zahlen sogar 70 % überschreiten.

Laut dem Nationalen Institut für öffentliche Gesundheit (NIJZ) in Slowenien sind fast 58 % der Erwachsenen übergewichtig, wobei 20 % der Männer und 17 % der Frauen bereits fettleibig sind (BMI über 30).

Übrigens bedeutet BMI Body-Mass-Index. Sie berechnen ihn, indem Sie das Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße in Metern teilen. Zum Beispiel: Wenn Sie 80 kg wiegen und 1,75 m groß sind, beträgt Ihr BMI 80 / (1,75{-15694}) = 26,1. Das bedeutet – Sie sind bereits sehr nah an der Grenze zur Fettleibigkeit.

Volksheilmittel wussten das schon lange

Die alten Leute sagten: Fettleibigkeit gelangt durch den Mund, bleibt aber im Kopf. Heute bestätigt die Wissenschaft das. In der Volkspraxis kannte man bereits seit Jahrhunderten Pflanzen und Gewohnheiten, die dem Körper halfen, sich zu reinigen und Gleichgewicht zu finden.

Zum Beispiel Brennnessel, die die Leber- und Nierenfunktion anregt - die Hauptreiniger des Körpers. Oder Löwenzahnwurzel, die die Verdauung anregt und das Blut reinigt. All diese Pflanzen sind nicht nur Folklore - moderne Studien bestätigen ihre Wirkung. Löwenzahnextrakt zum Beispiel kann laut einer Studie aus dem Jahr 2018 (veröffentlicht in der Zeitschrift Nutrition Research) die Körperfettmenge bei Menschen mit metabolischem Syndrom reduzieren.

Auch Bittermittel aus Wermut, Centaury und Schafgarbe galten in der Volksmedizin als "Verdauungswecker". Wenn die Verdauung gut funktioniert, ist es auch einfacher, das Körpergewicht zu regulieren. Aber dies ist keine Lösung, wenn wir nicht verstehen, dass das Gehirn die Hauptrolle spielt.

Was bedeutet das für Sie?

Es geht nicht mehr nur darum, was Sie essen. Es geht darum, was Ihr Gehirn als Hunger wahrnimmt und wie es auf Zucker, Fette, verarbeitete Lebensmittel reagiert. Insulin, das für das Gleichgewicht sorgen sollte, wird unter falschen Bedingungen zum "blinden Führer". Wenn Ihr Gehirn ihm nicht mehr folgt, verlieren Sie den Kompass - und das betrifft nicht nur Ihre Ernährung, sondern auch Ihr Wohlbefinden, Gedächtnis, Motivation.

Das bringt uns zu einem weiteren wichtigen Punkt: Eine schlechte Insulinempfindlichkeit im Gehirn ist auch mit einem höheren Risiko für Demenz, Alzheimer-Krankheit und Depression verbunden. Forscher der Johns Hopkins Universität in den USA fanden heraus, dass Menschen mit Insulinresistenz ein 40% höheres Demenzrisiko in späteren Jahren haben. Insulin beeinflusst also nicht nur die Bauchspeicheldrüse und den Blutzuckerspiegel, sondern auch das Gedächtnis, die Stimmung und die Entscheidungsfähigkeit.

Was können Sie schon heute tun

Die Lösung liegt nicht in Pillen, sondern in alltäglichen Gewohnheiten. Stellen Sie sicher, dass Ihre Mahlzeiten einfach, frisch, reich an Ballaststoffen, Gemüse, gesunden Fetten und natürlichen Aromen sind. Vermeiden Sie "fertige" Mahlzeiten, da sie Sie nicht satt machen - sie verwirren nur das Gehirn. Jede Mahlzeit sollte ein Ereignis sein, kein Hasten. Und wenn möglich, integrieren Sie gelegentlich hausgemachte Tees aus Brennnessel, Löwenzahn oder Schafgarbe in Ihren Speiseplan, die bei der Körperharmonie helfen.

Bewegung ist entscheidend, aber nicht wegen der Kalorien, sondern weil sie die Gehirnfunktion verbessert. Ein täglicher
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Februar 2015
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