Neue Forschungen haben bestätigt, dass bestimmte Fette, die wir bereits in der Kindheit konsumieren, einen erheblichen Einfluss darauf haben, ob wir im Erwachsenenalter mit Übergewicht, hohem Blutdruck oder sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu kämpfen haben.
Unsere Großeltern sagten oft: Man ist, was man isst. Und obwohl das früher eher wie eine Metapher klang, steht heute eine ganze Wissenschaft dahinter. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch die Hauptursache für Todesfälle auf der ganzen Welt - sie sind für jeden dritten Todesfall verantwortlich. Und obwohl es so aussieht, als könnten wir ihnen nicht entkommen, haben wir tatsächlich mehr Einfluss, als wir denken - vor allem durch eine gesunde Ernährung in jungen Jahren.
Was haben Fette mit Gesundheit zu tun?
Wenn wir über Fette sprechen, denken viele zuerst an Schweineschmalz oder frittierte Pommes. Aber nicht alle Fette sind gleich. Darunter gibt es auch solche, die äußerst gesundheitsfördernd sind - die sogenannten mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Haben Sie keine Angst vor dem komplizierten Namen. Es handelt sich um Fette, die in Lebensmitteln vorkommen, die Sie in Ihre tägliche Ernährung integrieren können: Fische (z.B. Lachs, Makrele), Nüsse (z.B. Walnüsse), Samen (Leinsamen, Chiasamen) und Pflanzenöle (Leinsamen-, Raps-, Sonnenblumenöl).
Besonders wichtig sind zwei Arten dieser gesunden Fette: Omega-3 und Omega-6. Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch und Leinöl vorkommen, sind bekannt für ihre entzündungshemmenden Wirkungen. Omega-6 findet man hauptsächlich in Pflanzenölen sowie in einigen Nüssen und Samen. Entscheidend ist jedoch das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Arten - zu viel von einem und zu wenig von dem anderen kann dem Körper eher schaden als nützen.
Die Kindheit als Grundlage für die Gesundheit im Erwachsenenalter
Eine schwedische Studie namens BAMSE, die 688 Kinder ab dem 8. Lebensjahr bis zum 24. Lebensjahr begleitete, hat kürzlich bestätigt, dass genau dieses Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in der Kindheit langfristig die Gesundheit im Erwachsenenalter beeinflussen kann. Das bedeutet, dass bereits die Menge an Fischöl, Nüssen oder Leinsamen, die ein Kind isst, beeinflussen kann, ob es als Erwachsener unter hohem Blutdruck, Übergewicht oder erhöhtem Cholesterin leidet.
In dieser Studie wurden bei den Kindern Blutproben im Alter von 8 und 16 Jahren entnommen, und bei 24-jährigen wurde überprüft, wie gesund sie waren. Besonders interessant war, dass Mädchen, die in der Kindheit mehr gesunde Fette (insbesondere aus Leinöl und Sonnenblumensamen) zu sich genommen hatten, als Erwachsene weniger Probleme mit Übergewicht, niedrigerem Cholesterinspiegel und niedrigerem Blutdruck hatten. Bei Jungen wurden ähnliche Effekte nicht beobachtet, was die Forscher auf Unterschiede im Stoffwechsel und Hormonhaushalt zwischen den Geschlechtern zurückführen.
Linolsäure und Alpha-Linolensäure - Behalten Sie diese beiden im Auge
Um genauer zu sein: Zu den gesündesten Fetten gehören Linolsäure (LA) und Alpha-Linolensäure (ALA). Ersteres ist das Hauptmerkmal der Omega-6-Fettsäuren, letzteres der Omega-3-Fettsäuren. Der Körper benötigt diese Fette dringend für die normale Funktion der Zellen, des Immunsystems und des Stoffwechsels, kann sie aber nicht selbst produzieren - wir müssen sie über die Nahrung aufnehmen. Und das ist es, woran die Menschen oft vergessen: Es ist nicht egal, woraus wir unseren Teller bestücken.
Die Studie zeigte, dass Mädchen, die bereits als Kinder mehr LA und ALA im Blut hatten, seltener übergewichtige Frauen wurden, ein besseres Verhältnis von gutem (HDL) zu schlechtem (LDL) Cholesterin hatten, niedrigere Triglyzeridwerte und niedrigeren Blutdruck aufwiesen.
Triglyceride, wenn Ihnen dieser Begriff fremd ist, sind Fette, die der Körper aus überschüssiger Nahrung bildet - insbesondere Zucker und Kohlenhydrate. Hohe Triglyzeridspiegel sind ein Zeichen dafür, dass die Leber auf Hochtouren arbeitet und dass Fett bereits den Blutkreislauf überflutet hat. Werte über 1,7 mmol/l sind bereits ein Alarmzeichen.
Wie wirken Fette im Körper?
Obwohl die Forscher noch nicht alle Mechanismen genau verstehen, gibt es eine sehr plausible Erklärung: Diese guten Fette sollen den Fettstoffwechsel im Körper fördern und gleichzeitig deren Anhäufung in Fettzellen hemmen. Das bedeutet, dass wir das, was wir essen, leichter verbrennen und es weniger häufig in Form von Ringen um die Taille endet.
Der Stoffwechsel im Körper funktioniert ähnlich wie ein Ofen. Wenn wir ihm das richtige Brennmaterial zuführen, wird er sauber und effizient brennen. Werfen wir jedoch wahllos alles hinein - zu viel Zucker, gesättigtes Fett und verarbeitete Lebensmittel - beginnt der Ofen zu rauchen, verstopft und wird ineffizient. Und der Körper reagiert darauf genauso wie der Ofen, mit Entzündungen, Gefäßproblemen und Übergewicht.
Was bedeutet das für die tägliche Ernährung?
Daher ist es äußerst wichtig, dass Kinder bereits von klein auf gute Fette erhalten. Das bedeutet nicht, dass sie zum Frühstück Lachs und zum Abendessen Chiasamen essen müssen. Es ist jedoch wichtig, sie regelmäßig und ausgewogen zu integrieren. Ein Esslöffel Leinöl täglich, eine Handvoll Nüsse anstelle von Chips, ölhaltige Samen im Joghurt oder Haferbrei - und der Körper Ihres Kindes wird sich ein Leben lang an diese Fette erinnern.
Die heutigen Ernährungsrichtlinien empfehlen, dass Fette 25 bis 35 % der täglichen Energieaufnahme ausmachen sollten, wovon mindestens 6 bis 10 % aus mehrfach ungesättigten Fetten stammen sollten. Genauer gesagt: Ein 8-jähriges Kind, das täglich etwa 1800 Kalorien zu sich nimmt, sollte ungefähr 20 Gramm gesunde Fette über die Nahrung aufnehmen. Das ist bereits fast abgedeckt mit einer Handvoll Walnüssen und einem Esslöffel Öl.
Und wo lauert die Gefahr?
Leider ernähren sich die meisten Kinder - besonders im Westen - von zu viel verarbeiteter Nahrung, in der gesättigte Fette, Zucker und künstliche Zusätze dominieren. Eine Studie aus den USA zeigte, dass 65 % der Kinder mehr als die Hälfte ihrer Kalorien aus sogenannter ultraverarbeiteter Nahrung zu sich nehmen -