Was die Forschung sagt: Die Menge zählt weniger, die Qualität zählt mehr
Eine Forschungsgruppe von Harvard hat in mehreren Analysen gezeigt, dass das Hauptproblem der modernen Fettleibigkeit nicht im Überessen liegt, sondern in der Art der Nahrung, die wir täglich essen. Ihre Botschaft ist sehr klar: Wenn wir Nahrung von schlechter Qualität essen, erhält der Körper die falschen Signale. Und dann beginnt er, Energie zu speichern, auch wenn die Menge an Nahrung nicht groß ist.
Was bedeutet Qualität der Nahrung
Die Qualität der Nahrung meint, wie das Essen gemacht ist, wie schnell es verdaut wird und wie es den Körper beeinflusst. Es geht nicht nur um Vitamine, sondern darum, ob der Körper diese Nahrung als etwas Nützliches erkennt oder als etwas, das schnell eingelagert werden muss.
Nahrung von schlechter Qualität ist meistens:
- stark verarbeitet,
- sehr schnell verdaulich,
- voll mit raffinierten Kohlenhydraten und Zuckern.
Raffinierte Kohlenhydrate bedeuten Kohlenhydrate, aus denen die natürlichen Bestandteile des Korns entfernt wurden, die die Verdauung verlangsamen. Übrig bleibt ein schneller Treibstoff, der den Körper auf einmal mit zu viel Energie überflutet.
Warum Fast Food den Körper austrickst
Wenn Sie Nahrung wie Pommes, Weißbrot, weiße Nudeln, süße Frühstückszerealien oder zuckrige Getränke essen, werden diese sehr schnell in Zucker aufgespalten. Zucker im Blut bedeutet Energie, die durch das Blut zirkuliert und darauf wartet, genutzt zu werden.
Das Problem entsteht, weil der Körper solche Nahrung als Signal zum schnellen Speichern versteht. Es werden innere Prozesse ausgelöst, die die Bildung von Fettreserven fördern. Nicht, weil wir schlecht sind, sondern weil der Körper nach biologischen Regeln funktioniert, die früher nützlich waren, heute uns aber täuschen können.
Forschungen, veröffentlicht im Journal of Clinical Nutrition, haben gezeigt, dass Nahrung mit hohem glykämischem Index stark beeinflusst, wie der Körper Energie verteilt. Der glykämische Index bedeutet, wie schnell ein bestimmtes Lebensmittel den Blutzucker erhöht.
Warum es nicht egal ist, ob Sie 500 Kalorien aus Zucker oder aus echter Nahrung essen
500 Kalorien sind nicht immer gleich 500 Kalorien. Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse der modernen Ernährungswissenschaft. Wenn Sie 500 Kalorien aus einem süßen Getränk, Weißbrot und Pommes essen, bekommt der Körper sehr schnell Energie, die er nicht sofort verbrauchen kann. Daher speichert er sie. Wenn Sie jedoch 500 Kalorien aus vollwertiger Nahrung essen, zum Beispiel Gemüse, Hülsenfrüchten, Eiern, Fisch oder Vollkornprodukten, wird diese Energie langsamer freigesetzt. Der Körper hat Zeit, sie zu verbrauchen, statt zu speichern.
Das bedeutet, dass Sie auch mit kleineren Mengen an Nahrung zunehmen können, wenn diese Nahrung von schlechter Qualität ist. Denn wenn wir schnell verdauliches Essen konsumieren, wird eine Reihe von Reaktionen ausgelöst, die beeinflussen:
- den Blutzuckerspiegel,
- das Speichern von Fett,
- das Hungergefühl.
Der Stoffwechsel ist die Art, wie der Körper Nahrung in Energie verwandelt. Nahrung von schlechter Qualität lenkt den Stoffwechsel in Richtung Speicherung. Deshalb können Sie kurz nach einer Mahlzeit wieder hungrig sein, obwohl Sie genügend Kalorien zu sich genommen haben. Das führt zu einem Teufelskreis: essen – schnell wieder hungrig sein – wieder essen – der Körper speichert.
Warum Bewegung allein nicht ausreicht
Forscher erkennen klar an, dass ein sesshafter Lebensstil ein Problem ist. Wir bewegen uns weniger, sitzen mehr. Aber Bewegung allein kann schlechte Ernährung nicht ausgleichen. Sie können eine halbe Stunde laufen, aber wenn Sie den Großteil des Tages Nahrung essen, die den Blutzucker schnell ansteigen lässt, bekommt der Körper weiterhin ein Signal zum Speichern. Das bedeutet nicht, dass Bewegung nicht wichtig ist, aber ohne eine Veränderung der Ernährungsqualität gibt es keine Wunder.
Warum Fettleibigkeit so häufig geworden ist
Nach Daten der amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle sind heute mehr als 40% der Erwachsenen in den USA fettleibig. Ähnliche Trends zeigen sich auch anderswo auf der Welt. Fettleibigkeit bedeutet, dass der Körper so viele Fettreserven hat, dass dies das Risiko für verschiedene Krankheiten erhöht.
Der Hauptgrund ist nicht mangelnder Wille. Der Hauptgrund ist, dass die moderne Ernährung ständig falsche Signale im Körper auslöst.
Was sagt die Volksweisheit
Unsere Vorfahren haben keine Kalorien gezählt. Sie wussten jedoch, dass Nahrung, die zu weich, süß und schnell verdaulich ist, nicht lange vorhält. Sie haben Nahrung gegessen, die Kauen, Kochen, Zeit erforderte. Solche Nahrung machte satt und zwang den Körper nicht, ständig nach der nächsten Mahlzeit zu suchen. Volksweisheit hat nie gesagt: Iss weniger. Sie sagte: Iss richtige Nahrung.
Die Lösung liegt nicht in strengen Diäten. Die Lösung liegt darin, dass:
- der Großteil des Tellers aus unverarbeiteter Nahrung besteht,
- Zucker und Weißmehl nicht die Grundlage, sondern eine Zugabe sind,
- die Mahlzeiten Ballaststoffe und Proteine enthalten.
Bohnen, Linsen, Eier, saisonales Gemüse sind preisgünstig und nahrhaft. Studien der letzten Jahre zeigen, dass Menschen, die die Qualität ihrer Ernährung verbessern, oft spontan weniger essen – ohne bewusst zu verzichten.
Was man sich merken sollte
Fettleibigkeit ist keine einfache Geschichte von Faulheit und Maßlosigkeit. Sie ist eine Folge von Nahrung, die den Körper verwirrt. Die Menge der Nahrung ist wichtig, doch die Qualität ist entscheidend. Wenn Sie dem Körper Nahrung geben, die er als „richtig“ erkennt, reguliert er sich oft von selbst. Das Hungergefühl beruhigt sich, die Energie stabilisiert sich, und das Gewicht folgt mit der Zeit.
Und das ist die wichtigste Botschaft: Sie müssen nicht weniger essen – Sie müssen klüger essen.












