Datum: 19. OKT 25 - GUT ZU WISSEN
Warum haben Sie über Nacht zugenommen?
Haben Sie sich schon einmal morgens gewogen und festgestellt, dass die Waage ein oder sogar zwei Kilo mehr anzeigt als gestern? Wie ist das möglich, wenn Sie doch gleich viel oder sogar weniger gegessen haben als sonst ... Was will Ihnen Ihr Körper damit sagen?

Lassen Sie sich beruhigen: Es handelt sich nicht um echtes Fett, sondern um vorübergehende Wassereinlagerungen, einen vollen Magen oder ein langsames Verdauungssystem. Laut Studien des US-amerikanischen National Institute of Health (NIH) kann sich das Körpergewicht beim durchschnittlichen Menschen innerhalb eines Tages um bis zu 2,5 Kilogramm verändern, ohne dass das bedeutet, dass Sie wirklich zugenommen haben.
Was Sie morgens auf der Waage sehen, ist oft das Ergebnis dessen, was Sie in den letzten 12 Stunden gegessen und getrunken haben, wie Sie geschlafen haben und wie viel Sie sich am Vortag bewegt haben. Dennoch ist es gut zu wissen, was im eigenen Körper vor sich geht und wie Sie das zuhause, ohne teure Diäten oder Wundermittel, ausgleichen können.
  1. Salz – der stille und alltägliche Schuldige für Wassereinlagerungen Wenn Sie gestern Pizza, Schinken, Käse, Chips oder irgendeine Tütensuppe gegessen haben, ist der Grund für das morgendliche Kilo mehr fast sicher das Salz. Salz enthält Natrium, ein Mineral, das hilft, die Flüssigkeiten im Körper zu regulieren. Wenn wir zu viel davon essen, reagiert der Körper wie ein kluger Speicher: Er hält Wasser zurück, um die Salzkonzentration im Blut auszugleichen. Das Ergebnis? Wir fühlen uns aufgebläht, schwer und wässrig.
    Nach einer Studie von Harvard Health (2023) nimmt der durchschnittliche Europäer täglich etwa 9 Gramm Salz zu sich, fast doppelt so viel wie die empfohlene Menge (die WHO empfiehlt maximal 5 Gramm am Tag). Das bedeutet, dass wir fast jeden Tag zusätzliche 4 Gramm Salz zu uns nehmen, was an einem Tag zu bis zu 1,5 Kilogramm zusätzlichem Körpergewicht in Form von Wasser führen kann – nicht Fett!
    Was Sie zuhause tun können:
    Statt zu salzen, geben Sie mehr frische Kräuter (Petersilie, Basilikum, Schnittlauch oder Thymian usw.) ins Essen. Wenn Sie wissen, dass Sie gestern sehr salzig gegessen haben, trinken Sie mehr Wasser. Ja, mehr Wasser bedeutet weniger Wassereinlagerungen. Der Körper scheidet somit das überschüssige Natrium leichter über die Nieren aus. Ein Glas warmes Wasser mit einer Zitronenscheibe am Morgen hilft, den Stoffwechsel anzukurbeln und das Völlegefühl zu mindern.
  2. Langsame Verdauung – der stille sabotierende Faktor Ein weiterer Grund, warum Sie am Morgen schwerer sind, ist eine unvollständige Verdauung. Wenn Ihr Körper das Essen nicht vollständig verdaut, verbleiben Reste im Darm, was nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Anzeige auf der Waage negativ beeinflusst.
    Wissenschaftlich betrachtet befinden sich im menschlichen Darm jederzeit zwischen 0,5 und 2,5 Kilogramm Inhalt, abhängig davon, wie oft wir zur Toilette gehen und was wir essen.
    Einer Studie im European Journal of Nutrition (2021) zufolge haben 27 % der Erwachsenen Probleme mit regelmäßiger Darmentleerung, was bedeutet, dass der Körper sich nicht schnell genug reinigt. Und wenn die Verdauung stockt, halten wir auch (zu) viel Wasser und Toxine zurück.
    Was zuhause hilft:
    Trinken Sie morgens ein Glas warmes Wasser mit einer Prise Salz und ein paar Tropfen Zitrone. Diese alte Volksweisheit aus Indien hilft, die Darmbewegung anzuregen. Essen Sie außerdem mehr Ballaststoffe, vor allem pflanzliche, die zwar nicht verdaut werden, aber alles weitertransportieren (sie wirken leicht abführend). Sie finden sie in Äpfeln, Haferbrei, Leinsamen und Trockenpflaumen.
    Wenn Sie das Gefühl haben, das Essen bleibt länger im Körper, versuchen Sie, täglich 15 Minuten nach dem Essen spazieren zu gehen. Bewegung aktiviert die Darmmuskulatur und beschleunigt die Verdauung.
  3. Kohlenhydrate – Energie, die Wasser bindet Kohlenhydrate haben einen schlechten Ruf, aber in Wahrheit braucht unser Körper sie als Energiequelle. Das Problem entsteht, wenn wir mehr davon essen, als wir verbrauchen. Jeder Gramm Kohlenhydrat bindet etwa 3 Gramm Wasser. Das heißt, wenn Sie gestern mehr Pasta, Brot oder Süßes gegessen haben, werden Sie heute mehr wiegen. Nicht wegen Fett, sondern wegen Wasser, das der Körper in Muskeln und Leber speichert.
    Einer Studie im Journal of Clinical Nutrition (2022) zufolge verlieren Menschen, die auf eine kohlenhydratärmere Ernährung umstellen, bereits in den ersten 48 Stunden zwischen 1,5 und 2 Kilogramm – kein Fett, sondern Wasser, das aus dem Glykogenspeicher (die Form gespeicherter Energie in den Muskeln) freigesetzt wird.
    Wie Sie das ausgleichen:
    Wenn Sie sich morgens schwer fühlen, versuchen Sie einen Tag lang mehr Gemüse und weniger Brot oder Pasta zu essen. Nach einer Volksweisheit gönnt ein Tag ohne Brot dem Körper Ruhe, was auch moderne Studien zu Insulin und Wasserhaushalt bestätigen.
    Statt Weißbrot probieren Sie Haferflocken oder Buchweizengrütze. Diese Lebensmittel haben einen niedrigen glykämischen Index, das heißt, sie lassen den Blutzucker langsamer ansteigen und verursachen keine Wassereinlagerungen.
  4. Zu wenig Schlaf – das Hormon Cortisol steigert Appetit und Gewicht Es klingt vielleicht ungewöhnlich, aber Schlafmangel hat größeren Einfluss auf das Gewicht als manche Nahrung. Wenn wir weniger als 7 Stunden schlafen, schüttet der Körper mehr vom Stresshormon Cortisol aus. Cortisol steigert den Appetit und verursacht, dass der Körper mehr Flüssigkeit speichert.
    Eine Studie der University of Chicago (2020) zeigte, dass Menschen, die weniger als 6 Stunden pro Nacht schlafen, im Durchschnitt am nächsten Tag 500 Kalorien mehr zu sich nehmen als solche, die 8 Stunden schlafen. Wenn Sie sich morgens schwer und geschwollen, besonders um die Augen, fühlen, kann das genau daran liegen.
    Interessanterweise reicht schon eine schlechte Nacht, damit das Körpergewicht um 0,8 bis 1,2 Kilogramm ansteigt, wie Forscher der Universität Stockholm (2024) bestätigt haben.
    Was Sie tun können:
    Verzichten Sie vor dem Schlafengehen auf Alkohol und Zucker. Die alte Volksregel „Abends soll das Essen leicht wie eine Wolke sein“ wird heute durch die Wissenschaft bestätigt. Kräutertees wie Melisse und Kamille helfen dem Körper, sich zu entspannen und den Cortisolspiegel natürlich zu senken.
  5. Hormonelle Veränderungen – natürlich, aber oft übersehen Besonders bei Frauen kann sich das Körpergewicht aufgrund hormoneller Schwankungen im Zusammenhang mit Menstruation, Wechseljahren oder Stress verändern. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, was direkt vor der Menstruation oder nach dem 45. Lebensjahr geschieht, reagiert der Körper, indem er mehr Wasser speichert.
    Nach Angaben der Cleveland Clinic (2022) nimmt das durchschnittliche Körpergewicht einer Frau in diesen Tagen um 1 bis 2,5 Kilogramm zu – nicht wegen Fett, sondern wegen Wasser im Gewebe.
    Hausmittel:
    Tee aus Brennnessel oder Löwenzahn hilft dem Körper, überschüssiges Wasser auf natürliche Weise auszuscheiden. Brennnessel wirkt leicht harntreibend (das heißt, sie regt die Wasserausscheidung an). Beide sind außerdem reich an Mineralien wie Eisen und Magnesium und helfen dem Körper beim natürlichen Gleichgewicht.
  6. Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke – die Zuckerfalle in flüssiger Form Vielleicht haben Sie sich abends ein Glas Wein oder zwei gegönnt? Alkohol hemmt die Ausschüttung des Hormons Vasopressin, das die Wasserregulierung im Körper steuert. Wenn davon weniger da ist, dehydriert der Körper, weshalb er am nächsten Tag Wasser zurückhält, um den Verlust auszugleichen.
    Alkoholische Getränke enthalten zudem oft große Mengen Zucker. Ein Glas Cocktail oder Wein kann bis zu 150 Kalorien enthalten, eine Dose Softdrink sogar bis zu 40 Gramm Zucker.
    Laut einer Studie der
 
Wassereinlagerungen durch Salz
 
Langsame Verdauung und Gewichtszunahme
 
Impact von Kohlenhydraten aufs Körpergewicht
 
Schlafmangel und Cortisol
 
Hormonelle Veränderungen und Gewichtszunahme
 





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Februar 2015
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