Wer war Jewgeni Tschasow?
Jewgeni Iwanowitsch Tschasow wurde am 10. Juni 1929 geboren und starb am 12. November 2021. Er war Spezialist auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Kardiologe) und war auch als Gesundheitsminister während der Sowjetunion tätig. Man kann sagen, dass er zu seiner Zeit großes Ansehen genoss und viele seiner Worte sind noch heute Quelle für journalistische Interpretationen, oft ohne genaue Nachweise. Wurde ihm früher noch Übertreibung vorgeworfen, so ist heute klar, dass er in vielem Recht hatte. Gesellschaftliche Bedingungen und psychischer Stress beeinflussen ganz klar das Herz-Kreislauf-System.
Auch wenn nicht jede einzelne Aussage mit einer Quelle belegt ist, lohnt es sich, seine Botschaften als Warnung zu sehen: Stress und innere Unruhe sind kein triviales Problem.
Stress als Risikofaktor
In seiner Fachtrilogie über Herz-Kreislauf-Erkrankungen diskutiert Tschasow, dass gesellschaftliche Bedingungen, psychische Belastungen und der emotionale Zustand (auch wenn diese schwer zu messen sind) eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Herzkrankheiten spielen. Moderne Studien bestätigen, dass chronischer Stress (also Stress, der lange anhält, nicht nur einen Moment) den Spiegel des Hormons Cortisol erhöht, Entzündungen im Körper verstärkt und zur Verstopfung der Arterien beitragen kann.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Herzkrankheiten (Herz- und Kreislauferkrankungen) seit vielen Jahren weltweit die häufigste Todesursache. Forschungen zeigen, dass Menschen mit dauerhaftem psychischem Stress (am Arbeitsplatz, in Beziehungen) einen erhöhten Blutdruck, eine schlechtere Gefäßfunktion, mehr Entzündungsprobleme und ein größeres Risiko für einen Herzinfarkt haben. Die Wissenschaft stützt die Idee, dass Stress nicht nur „im Kopf“ ist, sondern im Körper Spuren hinterlässt, die zu ernsthaften Krankheiten führen können.
Tschasow sagt, dass sich unser Körper über Jahrtausende langsam entwickelt hat, aber heute leben wir sehr schnell, und die Disharmonie zwischen dem Körper und dem schnellen Tempo führt zu Schäden. Er betont, dass Armut und Not nicht der größte Feind des Menschen an sich sind, sondern das Problem unsere Einstellung dazu ist – wie wir Not annehmen, wie wir innerlich reagieren.
Herzkrankheiten treten immer häufiger auch schon bei Jüngeren auf, einige Patienten sind kaum 20 Jahre alt … Das ist eine dramatische Warnung.
Tschasow rät, Überessen (zu viel Nahrung) zu vermeiden und auf Stress zu achten, damit das Leben nicht zu einem Wettrennen um Geld wird.
Diese Überlegungen sind wichtig, es wäre falsch zu sagen, dass sie völlig unbegründet sind. Doch stellen wir uns die Frage: Was können wir zu Hause, ohne Medikamente, tun, um Stress zu lindern und das Herz zu schützen?
- Atemübungen und Meditation
Das ist eines der zugänglichsten Werkzeuge. Man kann sie überall und ohne Ausrüstung machen.
Einfache Übung: Drei Minuten lang – Einatmen durch die Nase für 4 Sekunden, dann Ausatmen durch den Mund für 6 Sekunden (langsam).
Tiefes Atmen aktiviert das parasympathische Nervensystem – jenen Teil des Körpers, der beruhigt, Muskelverspannungen mindert und den Blutdruck senkt. Studien zeigen, dass regelmäßige Meditation und Entspannungstechniken (insbesondere Yoga und Meditation) Stresshormone reduzieren und das Herz-Kreislauf-Risiko verringern. - Kräuter und Tees
Volkswissen bietet uns einige natürliche Helfer:- Lavendel: beruhigt die Nerven, entspannt. Als Tee oder Duft angewendet, hilft es, sich zu beruhigen.
- Zitronenmelisse: mildes Beruhigungsmittel, häufig in Volksmischungen verwendet.
- Baldrian und Passionsblume (eine Pflanzenart): sind in der Volksheilkunde gängige Beruhigungsmittel.
Hinweis: Wenn Sie bereits Medikamente nehmen (z.B. gegen Bluthochdruck), ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren, da manche Kräuter die Wirkung von Medikamenten beeinflussen können. - Lavendel: beruhigt die Nerven, entspannt. Als Tee oder Duft angewendet, hilft es, sich zu beruhigen.
- Bewegung, Gehen, Natur
Experten empfehlen täglich mindestens 30 Minuten Gehen oder moderate Bewegung (Waldspaziergang, im Park …). Bewegung schüttet Glückshormone (Endorphine) aus, reduziert Anspannung und fördert die Durchblutung. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig körperlich aktiv sind, weniger Herzkrankheiten und ein geringeres Sterberisiko haben. - Guter Schlaf und Erholung
Sind wir nicht ausgeruht, wird Stress schneller schädlich. Streben wir mindestens 7 bis 8 Stunden qualitativ guten Schlaf pro Nacht an. Vor dem Schlafengehen Elektronik ausschalten, den Geist mit einem Buch oder leiser Musik beruhigen. Schlechter oder zu wenig Schlaf wird mit erhöhtem Blutdruck, Entzündungen und einem höheren Risiko für Herzerkrankungen in Verbindung gebracht. - Zeitmanagement, Begrenzung von Spannungen
Teilen Sie den Tag in Arbeit und Erholung ein. Ist der Tag zu zerstückelt, wächst der Stress. Lernen Sie, „nein“ zu sagen. Wer zu viele Aufgaben übernimmt, überschreitet schnell seine Grenzen … Suchen Sie sich Hobbys, die den Geist abschalten: Zeichnen, Musik hören, Gärtnern, Singen … - Unterstützung und Gespräch
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wenn Sie den Druck allein tragen, sammelt er sich an. Teilen Sie Sorgen, beten Sie (ja, das ist ein Rat des russischen Arztes!!!) oder sprechen Sie mit einer vertrauenswürdigen Person. Eine kleine Veränderung kann große Wirkung haben.
In der heutigen Zeit gibt es auch Apps oder Online-Beratung, aber persönlicher Kontakt ist oft am besten.
Warum sind diese Methoden sinnvoll?
In vielen Teilen der Fachliteratur hat Tschasow hervorgehoben, dass psycho-emotionale Faktoren (Gefühle, Stress, Angst) in Kombination mit anderen Faktoren (wie Bluthochdruck, schlechtem Lipidprofil) zu Herzerkrankungen beitragen. Studien zeigen auch, dass Meditation, Atemübungen und Yoga den Spiegel der Stresshormone (Cortisol) senken, Entzündungsmarker reduzieren und den Blutdruck bei Risikopersonen senken.
Bewegung als Prävention von Herzkrankheiten hat eine lange Geschichte: In einer der größten epidemiologischen Studien stellte man fest, dass bereits moderate körperliche Aktivität von 150 Minuten pro Woche das Risiko für einen Herzinfarkt um fast 20 bis 30 % senkt.
Schlafmangel wird in modernen Studien mit Bluthochdruck, Übergewicht und Stoffwechselstörungen in Verbindung gebracht. All dies sind Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Auch wenn es wissenschaftliche Grundlagen für den Einfluss von Stress auf das Herz gibt, gibt es keine universelle Formel, dass Stress tatsächlich immer an allen Herzerkrankungen schuld ist. Allerdings steigt dieser Anteil mit den Jahren gefährlich an.
Warnungen und Hoffnung
Stress ist ganz sicher eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Ein stiller Feind, der langsam wirkt, uns erschöpft, das Gleichgewicht stört, sich in den Körper schleicht … Wenn wir dem innerlichen Frieden so viel Aufmerksamkeit schenken wie dem Fernsehen, den Nachrichten oder dem Essen, haben wir viel getan. Wenn wir uns jeden Tag 5 Minuten Zeit zur Entspannung nehmen, jeden Tag einen kurzen Spaziergang machen, wenigstens einen Teil