Was passiert bei Fettleber?
Fettleber ist nicht nur ein Problem für Menschen, die Alkohol missbrauchen. Im Gegenteil, immer mehr Menschen leiden unter nichtalkoholischer Fettlebererkrankung, bei der sich Fett in der Leber aufgrund schlechter Ernährungsgewohnheiten, Übergewichts, Stress und Bewegungsmangel ansammelt.
Laut der Weltgesundheitsorganisation haben weltweit 25-30 % der Erwachsenen eine Fettleber, und die Zahlen steigen stark an. Ärzte auf der ganzen Welt beobachten einen Anstieg der Fettlebererkrankungen, insbesondere bei mittleren Altersgruppen und bei jungen Menschen mit Übergewicht.
Fettlebern können ihre Aufgaben nicht mehr ordnungsgemäß erfüllen, und eine der Folgen ist, dass der Körper Eisen nicht mehr richtig nutzen kann.
Warum ist Eisen so wichtig?
Eisen ist die Substanz in unserem Körper, die Sauerstoff zu jeder Zelle transportiert. Ohne Sauerstoff gibt es keine Energie, keine Motivation, keine Kraft. Jeder Muskel, jeder Gedanke und sogar unser Herz benötigen Eisen, um funktionieren zu können. Bei Eisenmangel oder unzureichender Verwertung können Symptome wie auftreten:
- Müdigkeit, auch nach 8 Stunden Schlaf,
- Gefühl von schweren Beinen oder Muskelschwäche,
- Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Konzentrationsmangel,
- schneller Herzschlag bei geringster Anstrengung,
- Probleme mit der Immunität.
Eine interessante Studie der Edith-Cowan-Universität in Australien hat gezeigt, dass Menschen mit Fettleber, insbesondere Jugendliche, eine deutlich schlechtere körperliche Fitness haben. Nicht, weil sie sich nicht bewegen wollen... Ihre Körper hatten einfach nicht genug Eisen, um während körperlicher Aktivität normal zu funktionieren.
An der Studie nahmen 848 17-jährige Mädchen teil, bei denen mit Fettleber eine deutlich schlechtere körperliche Verfassung festgestellt wurde, obwohl sie nicht unbedingt übergewichtig waren. Ihre Blutwerte zeigten, dass sie zwar Eisen hatten, der Körper es jedoch nicht verwerten konnte, ähnlich wie ein voller Tank, aber ein defekter Motor.
Wie erkennt man einen Eisenmangel?
Die Volksweisheit besagt: Wenn Sie Haarausfall haben, brüchige Nägel oder im Sommer frieren, stimmt etwas nicht. Häufig ist dies ein Zeichen für Eisenmangel.
Die Medizin bestätigt heute auch, dass Eisenmangel zu chronischer Müdigkeit, einem geschwächten Immunsystem und Funktionsstörungen der inneren Organe führen kann. Die Leber speichert unter anderem Eisen, daher ist es logisch, dass sie dies nicht mehr ordnungsgemäß tun kann, wenn sie mit Fett überlastet ist.
Laut den National Institutes of Health (USA) benötigen erwachsene Männer täglich etwa 8 mg Eisen, Frauen im gebärfähigen Alter sogar bis zu 18 mg, da sie es auch während der Menstruation verlieren. Während der Schwangerschaft steigen die Bedürfnisse auf bis zu 27 mg pro Tag.
Was können Sie tun?
Der erste Schritt ist, Ihre Ernährung zu überprüfen. Die Mittelmeerdiät, über die heute auch Ärzte viel sprechen, ist kein vorübergehender Trend. Diese Diät ist reich an:
- Vollkorngetreide, das reich an Ballaststoffen ist und der Leber beim Entgiften hilft,
- Blattgemüse wie Spinat und Mangold, die pflanzliches Eisen enthalten (obwohl weniger gut verwertbar),
- Hülsenfrüchten, die viel Eisen, aber noch mehr Magnesium und Kalium enthalten,
- frischem Obst, insbesondere Zitrusfrüchte, die Vitamin C enthalten - und das hilft dem Körper, Eisen besser aufzunehmen,
- rotem Fleisch in Maßen, das häm-Eisen enthält - dies ist eine Form von Eisen, die der Körper am besten verwerten kann.
Aber Vorsicht: Menschen mit Fettleber konsumieren oft zu viel schädliche Lebensmittel. Dazu gehören vor allem verarbeitete Kohlenhydrate, Zucker, Weißmehl, fettiges Fast Food, all das belastet die Leber zusätzlich und verschlechtert die Eisenfunktion.
Und hier liegt ein weiterer Paradox: Um Sport zu treiben und Gewicht zu verlieren, sollten Sie ausreichend Eisen haben. Aber wenn der Körper es nicht nutzen kann, stecken Sie in einem Teufelskreis fest. Sie können nicht trainieren, weil Ihnen die Energie fehlt, aber gerade das Training würde Ihre Leber verbessern.
Was sagt die Wissenschaft?
Wissenschaftler von der Edith-Cowan-Universität sind überzeugt, dass die Behandlung von Fettleber anders beginnen muss, als wir bisher dachten. Nicht nur durch das Gebot "Essen Sie weniger und bewegen Sie sich mehr", sondern vor allem durch die Unterstützung des Körpers bei einer besseren Nutzung von Eisen. Erst dann kann sich ein Mensch stark genug fühlen, um mit Bewegung zu beginnen.
Dies wird auch durch eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2020 bestätigt, die im Journal of Hepatology veröffentlicht wurde und zeigte, dass Personen mit funktionellem Eisenmangel schwerer abnehmen konnten, mehr Muskelschmerzen hatten und sich langsamer nach dem Training erholten.
Volksheilmethoden und Weisheiten
In der Volksmedizin verwendeten sie schon seit Jahrhunderten Brennnessel zur Stärkung des Bluts und der Leber, da sie ein reicher Schatz an Eisen und Vitamin C ist. Sie wurde als Tee, Suppe oder Saft verwendet. Auch der Verzehr von Rote-Bete-Saft wurde häufig empfohlen, da er das Blut und die Leber reinigt. Großmütter wussten zu sagen: Rote Bete macht das Blut fit.
Ein weiteres beliebtes Mittel war Melasse, eine dunkle Flüssigkeit, die bei der Herstellung von Zucker übrig bleibt - sie enthält viel Eisen und Mineralstoffe. Ein Löffel vor dem Frühstück und der Tag beginnt leichter. Heutzutage ist sie in Bio-Läden erhältlich und wird auch von vielen Ernährungsberatern empfohlen.
Außerdem setzten unsere Vorfahren stark auf Bitterstoffe in ihrer Ernährung: Chicor{-15447}e, Löwenzahn, Beifuß... All dies sind Pflanzen, die die Leber anregen und zur Entgiftung beitragen.
Was können Sie heute schon tun?
Wenn Sie glauben, dass Ihre Leber müde ist und an Kraft mangelt, müssen Sie nicht sofort zum Arzt gehen. Sie können schon heute beginnen:
- trinken Sie Brennnesseltee (frisch oder getrock