Dr. Campbell begann seine Forschungsarbeit auf den Philippinen, wo er eine ungewöhnlich hohe Rate von Leberkrebs bei Kindern aus wohlhabenden Familien feststellte. Diese Kinder konsumierten eine proteinreiche Ernährung tierischen Ursprungs, hauptsächlich aus Milch und Fleisch. Dies war überraschend, da Leberkrebs normalerweise eine Krankheit des Erwachsenenalters ist.
Inspiriert von einer Studie in Indien, in der Ratten, die dem starken karzinogenen Aflatoxin ausgesetzt waren, mit unterschiedlichen Proteinmengen gefüttert wurden, führte Dr. Campbell seine eigenen Untersuchungen durch. Er fand heraus, dass Ratten, die 20 % Protein in ihrer Ernährung erhielten, Krebs entwickelten, während diejenigen mit nur 5 % Protein keine Anzeichen von Krankheit zeigten. Dies deutete darauf hin, dass ein hoher Proteinkonsum das Wachstum von Krebszellen fördern kann.
Die Rolle von Aflatoxin
Aflatoxin ist ein Toxin, das von bestimmten Schimmelpilzen produziert wird und oft in kontaminierter Nahrung wie Erdnüssen und Mais vorkommt. Dieses Toxin ist bekannt für seine Fähigkeit, Krebs zu verursachen, insbesondere Leberkrebs. Dr. Campbell stellte fest, dass ein hoher Proteinkonsum die Aktivität von Enzymen erhöht, die Aflatoxin in noch schädlichere Verbindungen umwandeln, was das Risiko von DNA-Mutationen und die Entwicklung von Krebs erhöht.
Pflanzliche Proteine als Alternative
Es ist wichtig zu betonen, dass die Studien von Dr. Campbell bei pflanzlichen Proteinen keinen ähnlichen Effekt zeigten. Ratten, die mit pflanzlichen Proteinen wie Weizen oder Soja gefüttert wurden, entwickelten selbst bei höheren Proteinanteilen in ihrer Ernährung keinen Krebs. Dies legt nahe, dass pflanzliche Proteine eine sicherere Alternative sind und das Wachstum von Krebszellen nicht auf die gleiche Weise wie tierische Proteine fördern.
Praktische Ratschläge
Basierend auf diesen Erkenntnissen wird empfohlen, den Konsum von tierischen Proteinen auf weniger als 10 % der Gesamtkalorienzufuhr zu reduzieren, idealerweise auf etwa 5 %. Dies kann erreicht werden, indem mehr pflanzliche Proteinquellen in die Ernährung integriert werden, wie Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Vollkorngetreide.
Durch Befolgung dieser Richtlinien können wir dazu beitragen, das Risiko der Krebsentwicklung zu verringern und die allgemeine Gesundheit zu verbessern.
Für weitere Informationen zu diesem Thema empfehlen wir das Buch The China Study des Autors Dr. T. Colin Campbell, das die Verbindung zwischen Ernährung und Gesundheit detailliert beschreibt und zusätzliche Einblicke in die Forschung auf diesem Gebiet bietet.