Was sagt die Wissenschaft?
Studien haben gezeigt, dass längere Fastenzeiten unseren Geschmacksempfinden und unsere Einstellung zu bestimmten Lebensmitteln verändern. Eine Studie der Harvard University zeigte, dass die Teilnehmer nach sechs Monaten Diät erfolgreich ihre Empfindlichkeit gegenüber raffinierten Lebensmitteln reduzierten und sich an weniger kalorienreiche Mahlzeiten gewöhnten. Ihre Diät bestand aus:
- 25 % Kalorien aus Proteinen und Fetten,
- 50 % Kalorien aus langsam verdaulichen Kohlenhydraten.
Was bedeutet glykämischer Index?
Der glykämische Index (GI) ist ein Maß dafür, wie schnell ein bestimmtes Lebensmittel den Blutzuckerspiegel erhöht. Lebensmittel mit hohem GI (z.B. Weißbrot, Süßigkeiten) führen zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckers, was zu plötzlichen Energielücken und einem verstärkten Verlangen nach weiterem Zucker führt. Andererseits bewirken Lebensmittel mit niedrigem GI (z.B. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse) einen gleichmäßigeren Anstieg des Blutzuckers und ein längeres Sättigungsgefühl.
Hunger und impulsive Entscheidungen
Eine Studie der University of Cambridge hat entdeckt, dass das Gefühl von Hunger direkt den Amygdala - den Teil des Gehirns, der für Belohnung und impulsive Entscheidungen verantwortlich ist - aktiviert. Das bedeutet, dass unser Gehirn instinktiv nach schnellen Lösungen sucht, wenn wir hungrig sind, die oft fettige, süße oder salzige Lebensmittel beinhalten.
Eine andere Studie aus dem Jahr 2022, veröffentlicht in der Zeitschrift Appetite, hat gezeigt, dass Menschen, die hungrig einkaufen gehen, im Durchschnitt 25 % mehr ungesunde Snacks kaufen im Vergleich zu denen, die satt sind.
Wie kann man sich gegen Hunger schützen?
Um Energielöchern und Hungerattacken vorzubeugen, können Sie ein paar einfache Strategien befolgen:
- Essen Sie regelmäßig - Stellen Sie sicher, dass Sie täglich 3 Hauptmahlzeiten und 2 kleine Snacks zu sich nehmen.
- Erhöhen Sie den Proteingehalt - Proteine (Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte) verlängern das Sättigungsgefühl.
- Wählen Sie Lebensmittel mit niedrigem GI - Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte helfen bei der Stabilisierung des Blutzuckerspiegels.
- Trinken Sie ausreichend Wasser - Manchmal imitiert Durst Hunger.
- Nicht hungrig einkaufen - Dadurch vermeiden Sie impulsive Käufe ungesunder Lebensmittel.
Hunger ist eine natürliche Reaktion des Körpers, aber wenn wir ihm nachgeben, kann er zu schlechten Ernährungsentscheidungen führen. Durch regelmäßige Mahlzeiten, ausgewogene Ernährung und sorgfältige Mahlzeitplanung können wir das Verlangen nach ungesunder Nahrung reduzieren und unsere Ernährungsgewohnheiten verbessern. Dadurch werden wir energiegeladener, gesünder und weniger anfällig für die schnellen Ernährungsfallen, die an jeder Ecke lauern.